Philipp ist Rechtsanwalt für Steuerrecht. Wie es dazu kam, erzählt er hier.
Ich muss zugeben, dass man mit dem Thema “Steuerrecht” nicht unbedingt im Mittelpunkt jeder Party steht. Meistens dreht sich das Gespräch schnell weiter, wenn ich nach meinem Beruf als Rechtsanwalt für Unternehmenssteuerrecht gefragt werde. Wie kommt man also zu so einem fragwürdigen Berufswunsch?
Entwickelt hat sich die grobe Idee so gegen Ende der Oberstufe, als mich meine Eltern fragten, ob ich irgendwelche Pläne für nach der Schule habe. Zu dem Zeitpunkt kannte ich genau drei Studienfächer: Medizin, BWL und Jura. Da ich ein ziemlich fauler Schüler war und meine Noten sicher nicht für Medizin gereicht hätten und ich keine Lust auf Mathe hatte, blieb davon nur Jura über. Ich dachte mir, dass ich gerne diskutiere und man in Jura im ersten Jahr nur zwei Prüfungen hat, ist das genau das Richtige für mich. Wirklich wusste ich eigentlich nur, dass ich mal was anderes sehen und auf keinen Fall in meiner Heimatstadt studieren wollte. Weil ich zwei Wochen meinen Cousin in Bayern besucht habe und ich dort die bayerische Bierfestkultur kennen und schätzen gelernt hatte und zufällig ein Bruder eines Freundes in Passau studierte, fiel meine Wahl auf die Dreiflüssestadt an der österreichischen und tschechischen Grenze. Dort schaffte ich es dann in 4 bis 5 Jahren, Party und Studium irgendwie unter einen Hut zu bekommen und einen ordentlichen Studienabschluss zu machen.
Anschließend habe ich dann noch eine Promotion und mein Referendariat in Ulm angehängt und bin mittlerweile in einer internationalen Rechtsanwaltskanzlei als Steuerrechtsanwalt angestellt. Insgesamt klingt mein Lebenslauf auf dem Papier daher ziemlich gerade und glatt; einen großen Plan habe ich aber nie verfolgt, sondern eigentlich immer nur von Schritt zu Schritt gedacht und auf meine Interessen gehört.
Wenn ich Euch also aus meiner persönlichen Erfahrung einen Tipp für Eure Berufswahl geben kann, dann den: Schaut nicht nur darauf, mit welchem Beruf man viel Geld verdienen kann oder was sich toll anhört, sondern eher, was Euch interessiert oder Euch persönlich voranbringt; wenn man interessiert an einem Thema ist und motiviert an die Sache heran geht, kann man in jedem Beruf erfolgreich sein.
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